MILIEU-Mosaik

Wofür würdest du dein Leben riskieren?

01.12.2019 - 15 Menschen antworten.

Ich würde mein Leben für meinen Sohn riskieren. In jeder Situation, in der er in Gefahr wäre oder kommt, würde ich selbstverständlich mein eigenes nach hinten stellen und immer für ihn da sein! Wenn er in ein Risiko kommt, stelle ich mich als schützende Wand vor die Gefahr.

Caroline Tuchardt, Finanzierungsberaterin, Jagel

 

Ich würde gerne zu den Menschen gehören, die sich mehr trauen würden und die bis an ihre physischen und psychischen Grenzen gehen, um ihrem Leben eine besondere Bedeutung und einen besonderen Sinn zu geben. Ich würde gerne zu den Menschen gehören, die den Himalaya erklimmen oder es zumindest versuchen, selbst wenn es den Tod bedeutet, einfach, weil sie dahin wollen, wo niemand zuvor war und der nächsten Generation, der Welt, einen Schatz an Erkenntnis und Wissen hinterlassen wollen. Aber ich weiß, dass ich noch nicht stark genug dafür bin.

Alina S., Doktorandin, Dortmund

 

Für die Wahrheit und Gerechtigkeit, die wir Menschen immer mehr aus den Augen verlieren, weil man uns reizt, täuscht, ablenkt und anstachelt. Wir sollen keine Menschen mehr sein, sondern Schafe. Jeder will gern unser Hirte sein, um davon ablenken zu können, dass er das schwarze Schaf ist. Ich würde gerne im Kampf gegen diese falschen Hirten sterben, die uns melken und schären wollen, um uns dann an den Rand der Klippe zu führen.

Lasse Hennsler, Journalist, Dortmund

 

Ich wäre bereit für meine Familie zu sterben, weil ich weiß, dass sie für mich auch alles tun würden. Und die Liebe zur Familie ist einfach so eine besonders starke Liebe, die niemand ersetzen oder nehmen kann. Dazu gehören meine Eltern, meine Geschwister, mein Ehemann, meine Kinder, aber auch close friends und Verwandte. Darüber hinaus ist natürlich mein Glaube sehr wichtig und dafür würde ich auch mein Leben riskieren. Denn ich lebe meinen Glauben mit großem Respekt aus und deshalb steht das nicht zur Debatte. Das ist eine tiefsinnige Frage und es muss schon etwas sehr, sehr Besonderes sein, etwas Unbezahlbares, damit ich dazu bereit wäre, mein Leben herzugeben.

Maha F. (22), Studentin der Sozialpädagogik, Werl

 

Ich würde für meine Familie bewusst sterben. Ansonsten war ich immer überzeugt, dass ich “guten Gewissens” für das Helfen in Krisenländern sterben würde, damit meine Handlungen anderen zu Gute kommen. Aber nachdem ich zwei Anschläge mitbekommen habe, hat sich meine Meinung diesbezüglich geändert und ich bin nicht mehr bereit mein Leben dafür zu “opfern”.

Laura L. (19), Jurastudentin,  Darmstadt

 

Ich würde mein Leben für nahestehende Personen wie meine Eltern und Geschwister und Nichten riskieren. Meine Liebe zu ihnen ist so groß. Ich würde lieber wollen, dass mir etwas zustößt, anstatt meinen Liebsten.

Aisha Ahmad (18), Abiturientin, Heide

 

Für meine Kinder definitiv. Eigentlich für meine Familie insgesamt. Ich würde mein Leben für meinen Glauben riskieren, auch für meine Freunde und wahrscheinlich auch für jemanden, den ich gar nicht kenne, wenn mein Einsatz nötig wäre. Ich bete aber dafür, dass ich nie solch einer Prüfung ausgesetzt werde, denn Worte sind leichter gesagt, als getan.

Aliya Sprengler (40), Promovierende, Dortmund

 

Also ich würde mein Leben für jemand anderes riskieren, egal für wen. Wenn ich sehe, ich kann ein Leben retten, indem ich z.B einen Unfall verhindere. Wenn jemand auf der Straße herunterfällt und ich sehe ein anderes Auto, dass ihn überfahren könnte, würde ich eingreifen. Ich würde für Gott mein Leben riskieren, für meine Familie. Wenn ich sehe, dass einer aus meiner Familie eine Organspende braucht oder auch jemand, der nicht aus meiner Familie ist, würde ich mein Leben dafür riskieren, um ihm einen Teil von mir zu geben...

Kanta Ali, Einzelhandelskauffrau, Neufahrn

 

Ich denke, ich würde mein Leben für ein anderes Leben riskieren, denn ich könnte wahrscheinlich dann nicht mit dem Gewissen leben, dass ich das Leben eines anderen hätte retten können, wenn ich geholfen hätte.

Und für den Glauben würde ich es riskieren. Das bedeutet: wenn jemand mich fragen würde, welchem Glauben ich angehöre und ich wissen würde, dass meine Antwort vielleicht mein Tod bedeuten könnte, würde ich zu meinem Glauben stehen.

Tayba Ahmad, Rechtsanwaltsfachangestellte, Bayern

 

Eigentlich hoffe ich, dass ich nie in so eine Situation gerate. Aber wenn es doch dazu käme, dass ich mein Leben riskieren müsste, würde ich dies für meine Kinder tun. Wenn ich wüsste, dass meine Kinder mich nicht mehr brauchen, würde ich mein Leben auch für meinen Ehemann, meine Geschwister und meine Mutter aufs Spiel setzen. 

Annabell M., Kosmetikerin, Frankfurt am Main

 

Die Frage ist eine sehr gute Frage und regt mich sehr zum Nachdenken an. Mein erster Gedanke war bzw ist., warum soll ich für etwas bereitwillig sterben?  Wenn ich für eine Sache gestorben bin, kann ich ja nicht mehr wissen, ob die Sache, für die ich gestorben bin, eingetroffen ist, weil ich nicht mehr da bin. Wiederum denke ich, dass Menschen, die unheilbar erkrankt sind, gewillt sind zu sterben, aber nicht können und so weiter leiden müssen. Ich würde nicht bereitwillig für etwas sterben, denn das Leben ist mir zu wichtig um es bereitwillig aufzugeben. Man weiß zwar nicht was der Tag bringt bzw. mit was der nächste Tag auf einen wartet, aber ich bin froh jeden Morgen gesund aufzuwachen.

Marina S., Bürohilfe, Frankfurt am Main

 

Für Gott. Für meine Überzeugung. Für meine Kinder. Für meinen Ehepartner. Für meine Eltern.

Nadia Chaudhry, Studentin der Ethik und Religion, Kiel

 

Ich würde mein Hab und Gut teilen, anderen finanziell helfen, selbst wenn ich ums Überleben kämpfen sollte. Leider gibt es viel zu viele Menschen auf der Welt, die Hunger leiden oder auf der Straße leben, obwohl es auf der Welt genug Ressourcen gibt. Das finde ich sehr traurig.

Adila H., Abiturientin, Dietzenbach

 

Je älter man wird, desto klarer wird einem wofür man in seinem Leben steht und wofür man sogar sofort bereit wäre, sein Leben zu riskieren. Als jemand der sehr schnell Mitleid für andere empfindet und oft genau so leidet wie die betroffene Person selbst, würde ich für die Sicherheit eines anderen Menschenlebens mein Leben riskieren. Als Mutter schmilzt das Herz sofort, wenn es dabei um das Wohl der Kinder oder das Wohl von Älteren geht. Aber auch wenn es um eine Revolution, eine Reform des Menschen geht, bei der man sich beispielsweise gegen eine ungerechten Regierung stellen müsste, würde ich mein Leben riskieren und mich gegen das System stellen.

Sajida Khan, Mutter und ehrenamtliche Mitarbeiterin im Bereich Arabistik und Islamwissenschaft, Würzburg

 

Für meine Kunst. Sie ist Freiheit. Wenn ich Freiheiten nicht auch notfalls unter dem Einsatz meines Lebens verteidigen würde, dann würde es auch niemanden mehr geben, der eine echte Opposition im Kampf gegen die totalitäre Herrschsucht und Habsucht der Eliten wäre. Ich versuche mit meiner Art zu leben Sand im Getriebe dieses Systems zu sein, dass uns von unserem Menschsein entfremden will. Für die Freiheit des Gewissens lohnt es sich zu sterben, denn das System kann vielleicht meinen Körper in Ketten legen, aber niemals meine Seele. Sie gehört Gott allein.

Paul Lehmann, Schriftsteller, Nordrhein-Westfalen

 

Ich glaube, dass man in Notsituationen instinktiv handelt und das kaum vorhersehen kann. In allen anderen Situationen wägt man situativ ab. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass man durch die Förderung der Herzensbildung den Kreis derjenigen, für die man bereit wäre, zu sterben, erweitern kann. Auch wenn es nicht in jedem Fall eine Vernunftentscheidung ist. 

Tariq Chaudhry, Doktorand und Dozent, Kiel

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