Siehst du es?
15.12.2014 -Siehst du,
das Leid, das mich umgibt?
Das Leiden, das geschieht.
Wie Pranken, die
mich umschlingen,
mich erdrücken.
Mir den Atem rauben,
mir das Leuchten
aus den Augen löschen.
Siehst du,
die stürzenden Häuser,
Ruinen, die entstehen?
Das Leben wird erdrückt,
wird zunichte gemacht.
Von jetzt auf gleich, hast
du nichts und
nichts mehr,
was dein Heim ist.
Siehst du,
das Weinen der Mütter, die nach
ihren Kindern rufen, Kinder, die
nach ihren Eltern schreien?
Doch kein Laut kommt entgegen.
Weil die Seelen, der Geliebten
empor gestiegen,
erlöst vom Schmerz,
der sie erstochen hat.
Siehst du,
die Wunden, die meinen Körper bedecken?
Meinen zarten Körper besudeln,
mit Befehlen, die
dich unterjochen,
deine Seele verstümmeln.
Als würdest du sein,
aus Metall und Draht,
ohne Gewissen, ohne Gefühl.
Siehst du,
die Trauer, die wir erleiden, durch
das Monster, das uns umgibt?
Doch wir laufen,
wollen weg von hier,
sind zu langsam,
um zu entkommen.
Doch dir ist es egal, denn
du siehst es ja nicht,
das Leid, das mich umgibt.
Foto: andlun1